Naturlehrpfad Bagower Bruch

Der Naturlehrpfad Bagower Bruch ist nur wenige Gehminuten von unseren Finnhütten entfernt.
Erholung bei einer Wanderung zu Fuß oder per Rad um den Bruchsee in der Bagower Heide ist jedem Naturbegeistertengarantiert. Der dazu liebevoll, lehrreich und informativ angelegte, 6 km lange Naturlehrpfad Bagower Bruch führt den
Wanderer an mehrere Schautafeln heran, die Einblick in die Flora und Fauna dieses Gebietes geben. So wird die Nützlichkeit des Feldgehölzes erklärt, ein Überblick gewährt in die heimische Vogelwelt, die Funktion einer Spechtschmiede erläutert, die Artenvielfalt der Fische und die sich daraus entwickelte Fischproduktion im Bruchsee präsentiert und Wissenswertes über den Wildtierbestand sowie über Baumarten und sonstige Pflanzen vermittelt.

Der Pfad führt den Besucher durch Hochwald, Laub- und Mischwald, entlang an fruchtbaren Feldern, mit Ausblicken Bruchsee, vereinzelte Sölle und die umgebenden Berghöhen wie dem Schreiberg, dem Eichberg und dem
Bagower Mühlenberg. Auch besondere Sehenswürdigkeiten liegen unyit des Weges wie das „Förstergrab“, Ruhestätte des ehemaligen Gutsförsters Friedrich Wagenitz und der Gedenkstein für den im 1. Weltkrieg gefallenen Rittmeister Carl Friedrich v. Ribbeck unter Fichten im ufernahen Buchenwald sowie das Forsthaus im Vorwerk Vogelgesang.

Die Bagower Heide und das Bagower Bruch sind eine Formung der letzten Eiszeit vor 20.000 Jahren, als das Schmelzwasser Bodenmassen und Gestein transportierte und bei erneuter Kälte als Grundmoräne ablagerte. Erwärmungen
formten Stauchmoränen zu Wällen, hinter denen sich das Schmelzwasser sammelte. So entstanden die landschaftsformenden Berge wie Schrei-, Eich- oder Mühlenberg.
Die Glaziallandschaft, durch die sich der Naturlehrpfad schlängelt, ist vielfältig und daher sehr interessant. Sie zeigt kuppige und ebene Grundmoränen, Talsandgebiete, Dünengürtel in der Bagower Heide und bei Riewend, Seen als Rinnenseen, einen Eiskeil am Schreiberg und Sōlle zwischen Mühlen- und Schreiberg.

Vom Mühlenberg aus hat man einen wunderbaren Blick über diese glaziale Landschaftsvielfalt. Die Kuppe dieses Berges wurde 1991 zum Naturdenkmal erklärt. Hier findet der Kenner eine Vielzahl von Steppenpflanzen wie die
Karthäuser-Nelke, Graslilie, Sticheldolde, Moose und Flechten vor. Der Bruchsee selbst ist ein Produkt aus der Mitte des 19. Jh. im Päwesiner Gebiet entstandenen Ziegelindustrie. Der Auenlehmschlick, eine Ablagerung seitdem Ende der Eiszeit vor 15.000 Jahren, war der willkommene Rohstoff. Ansässige Ziegeleien nutzten u.a. den Ton aus dem Bagower Bruch und aus dem Päwesiner Lötz. Nach Ende der Ziegelproduktion 1970 füllten sich die Tongruben rasch mit Grundwasser. Begeisterte Angler und Naturfreunde nutzen den heutigen Bruchsee mit seinem umliegenden Erholungsgebiet. Das Wandergebiet ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, liegt im Naturpark Westhavelland sowie im Landschaftsschutzgebiet Westhavelland" und gehört zum europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000.